Arbeitskreis Bremer Archive
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Führung zum Leben der Arster Häuslingsfrauen

Anschließend Präsentation: 100 Jahre Frauenversammlung in Arsten 1918 und das „Helfen“ der Häuslingsfrauen
Museumsöffnung von 14 bis17 Uhr

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Der lange Weg zur Demokratie – Bremen von 1848 bis 1949

Es hat lange gedauert, bis eine demokratische Gesellschaftsform sich fest etablieren konnte – über die Jahrzehnte ab dem frühen 19. Jahrhundert gab es Meilensteine, Rückschläge, Kreuzungen, Irrwege und Niederlagen.  Diese ausgesuchten  Momente werden angesprochen.

Vortrag von Harald Klingebiel, Sozialwissenschaftler

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Günter Grass – der Schriftsteller als Kämpfer für „Demokratie und Bürgerrechte“

Der spätere Literaturnobelpreisträger Günter Grass war in seiner Jugend nach eigenem Bekunden ein loyaler Nazi. Erst in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1945 wurden ihm die Augen geöffnet. Fortan kämpfte er für Demokratie und Bürgerrechte. Man kann sein gesamtes Werk und seinen politischen Einsatz als Staatsbürger als eine lebenslange Buße für Verfehlungen in der Jugend auslegen.
Anhand von zwei verschollenen und wiederentdeckten Tonaufnahmen von Grass-Veranstaltungen aus Cloppenburg (1965) und Hannover (1967) zeigt Kai Schlüter in seinem Multimedia-Vortrag mit wie viel Leidenschaft und Witz Grass sich schon früh für Demokratie und Bürgerrechte einsetzte. Kai Schlüter hat als langjähriger Radio Bremen-Redakteur viele Grass-Produktionen des Senders begleitet und mehrere Sachbücher und Hörbücher über Grass veröffentlicht. Mit Material aus dem Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen.

 

Wahlkampfrede unter Polizeischutz.
Günter Grass 1965 in Cloppenburg.
Foto: Sammlung Peter Brinkmann

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Buchvorstellung: Der Bremer Fichtenhof und seine Bewohner.

Heinrich Lohmann: Der Bremer Fichtenhof und seine Bewohner. Ein wenig bekanntes Kapitel aus dem deutschen Widerstand

Seit 1934 war der Fichtenhof in Bremen-Schönebeck das Domizil des Generaldirektors der »Nordsee« Deutsche Hochseefischerei AG Wilhelm Roloff und seiner Ehefrau Alexandra (genannt Lexi), geborene v. Alvensleben. Roloff sanierte und modernisierte die »Nordsee« und führte diesen bremischen Großbetrieb gegen Bestrebungen der NS-Politik in den Unilever-Konzern. Er installierte moderne Produktions- und Vermarktungsmethoden und begründete u.a. das Tiefkühlverfahren für Lebensmittel. Inspiriert von seinem Schwiegervater Werner v. Alvensleben, eine Persönlichkeit des konservativen Milieus, entstand auf dem Fichtenhof ein Gesprächskreis NS-kritischer Persönlichkeiten: u. a. mit Kurt v. Hammerstein-Equord, Staatssekretär Erwin Planck und Nikolaus Christoph v. Halem. Später erweitert sich dieser Kreis um Hans v. Dohnanyi, Bernd Gisevius, Eduard Waetjen, Fabian v. Schlabrendorff, Hans Oster und Otto Hübener. Auch Ludwig Beck und Carl Friedrich Goerdeler waren gelegentlich dabei. Die Unterstützung des Widerstandes, u.a. durch die Anstellung Eduard Brücklmeiers bei der »Nordsee«, führte nach dem 20. Juli 1944 zu Roloffs Verhaftung. Todesmutig schleuste sich seine Ehefrau Lexi danach selbst in die Gestapo-Verhöre, verschleppte diese und rettete ihrem Mann schließlich das Leben. Lexi war die Cousine von Heinrich Graf von Lehndorff und wohnte als einziges Familienmitglied weit im Westen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war der Fichtenhof Fluchtziel und bot der weitverzweigten Familie wie Freunden Zuflucht, u.a. den Lehndorffs, den Dönhoffs, der Baroness von der Ropp. Der Fichtenhof bildet in diesem Buch die Klammer für eine Fülle von im Text behandelten Themen und Personen. Heinrich Lohmann beschreibt ein wenig bekanntes Kapitel des deutschen Widerstands, in Verbindung mit dem Unternehmen »Nordsee« deckt er bisher weitgehend unbekannte Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik während des NS-Regimes und in den ersten Nachkriegsjahren auf.

 

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Hugo Haase – ein zu Unrecht vergessener Sozialdemokrat

Gerade hat die SPD mit Andrea Nahles die erste Frau an ihre Spitze gewählt. Stolz wird in der Partei an die lange Ahnenreihe ihrer Vorsitzenden erinnert, in der August Bebel, Friedrich Ebert, Willy Brandt und Gerhard Schröder herausragende Plätze einnehmen. Dass nach Bebels Tod 1913 der in Allenstein/Ostpreußen geborene Hugo Haase zu ihrer bedeutendsten Figur aufstieg, daran erinnern sich nur noch geschichtskundig Interessierte. Zu den Gründen dürfte gehören, dass Haase in den Weltkriegsauseinandersetzungen auf Seiten der Kritiker stand, die sich der Bewilligung der Kriegskredite widersetzten. Nach der Spaltung in Mehrheits- und unabhängige Sozialdemokraten wurde er Vorsitzender der USPD. Er verstarb 1919 an den Folgen eines Attentats. Während bis heute noch regelmäßig der Ermordung von Kurt Eisner, Karl Liebknecht oder Rosa Luxemburg gedacht wird, ist der zeitgenössisch sicherlich bedeutsamere Hugo Haase weitgehend in Vergessenheit geraten.

Vortrag von Prof. Dr. Uli Schöler (Stellvertreter des
Direktors beim Deutschen Bundestag; Vorsitzender des Vorstandes der
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung)
Veranstalter: Landsmannschaft Ostpreußen und Westpreußen, Buchhandlung Geist und Stadtbibliothek Bremen