Monat: Oktober 2015
Die ohnehin für alle Mahndorfer schwierigen Jahre 1943-46 waren für manche Bewohner des Ortsteils noch deutlich belastender – auch hier gab es Zwangsarbeit, z.B. in der Gärtnerei Bruns. Eine Zeitzeugin wurden von Thomas Prieser intensiv zu deren Erlebnissen befragt. Er dokumentierte die Berichte in einer kleinen Ausstellung, die ein wertvolles zeitgeschichtliches Dokument über einen Ausschnitt der Geschichte der Zwangsarbeit in Bremen ist. Diese Ausstellung ist auch Teil der Exponate der Bremer Archive im Jahr 2014 in der Weserburg. Bis 26. November im Foyer des Bürgerhauses während der Öffnungszeiten. Eintritt frei!
Foto: Gärtnerei Bruns, Mahndorf 1943
Bremen Boys Club
Eine kleine Ausstellung steht in einem Schaufenster bei
Immobilien Stegemann Parkstraße Ecke Schwachauser Heersstraße 18.
Auf eigene Initiative gründete der amerikanische Sergeant Patrick Moriarty
einen „Bremen Boys Club“
Ziel war es
-die verwahrloste Jugend von der Straße zu holen
-demokratische Grundwerte zu vermitteln
-Geselligkeit und Weiterbildung anzubieten
Im Herbst 1946 wurde der erste Bremen Boys Club mit etwa 80 Jungen im Haus Slevogtstraße 17 eingerichtet. Bald darauf waren es 40 Clubs mit jeweils 80 Jungen im Bremer Stadtgebiet. Darunter waren auch Bremen Girls Clubs.
Diese gute Resonanz veranlasste die amerikanische Militärregierung ein derartiges Programm nicht nur in der Enklave Bremen, sondern in der gesam-ten amerikanischen Zone einzuführen. Und zwar als German Youth Activities (GYA). Dafür wurde viel Geld und Personal bereitgestellt. Anfang der 1950er ließ das Interesse der deutschen Jugend an dem Programm nach und die Amerikaner zogen sich zurück. In Bremen wurden nach und nach alle Einrichtungen geschlossen, die letzte schloss 1955.
Für das LIFE Magazine stattete der Fotograf Walter Saunders Anfang November 1946 dem Bremen Boys Club in der Slevogtstraße 17 einen Besuch ab. Es entstanden etwa 70 Aufnahmen. Eine zweiseitige Reportage erschien am 9. Dezember 1946 im LIFE Magazine.
Schwerathleten und Seiltänzer – Bremer Schwimmkräne im Einsatz
Filme und Gespräche
Schwimmkräne sind Schwerathleten und Seiltänzer in einem. Sie können unglaubliche Gewichte stemmen, aber die Mannschaft kann sich keine Bedienungsfehler leisten, denn ein Schiffskran kann leicht ins Schlingern geraten. In den 1960er Jahren entstand mit Curt Köhlers „Dicke Brocken“ ein Bremer Dokumentarfilm über die neue Generation von Kranschiffen im Hafen, die bis heute im Einsatz sind. Wenige Jahre später, 1973, drehten Peter Schubert und Maximiliane Mainka im Auftrag der damaligen Kooperationsstelle Universität-Arbeiterkammer Bremen einen 16-mm-Dokumentarfilm über die Besatzung des Schwimmkrams „Athlet III“. Er diente u. a. als Forschungsmaterial für die spätere „Hafenarbeiterstudie“. Viele Jahre lang schlummerten beide Filme in den Archiven – jetzt wurden sie digitalisiert und können wieder vorgeführt werden.
Mit: Jürgen Haberland, ehemaliges Besatzungsmitglied auf „Athlet III“, Sigrid Dauks – Leiterin des Universitätsarchivs, Dr. Daniel Tilgner – Landesfilmarchiv Bremen, Zentrum für Medien (LIS). Moderation: Peter Schenk – Arbeitnehmerkammer Bremen
Dienstag, 3.11.2015, 19.00 Uhr
Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstr. 1
Eine Veranstaltung von Landesfilmarchiv Bremen (LIS), Universitätsarchiv Bremen und Arbeitnehmerkammer Bremen aus Anlass des internationalen „Tages des audiovisuellen Erbes“.