Arbeitskreis Bremer Archive
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Geschichte des Arbeitskreises

2017

Eine Ausstellung auf Wanderschaft

Von Februar bis Mai 2017 präsentierte der Arbeitskreis Bremer Archive seine Ausstellung „Mobilität im Wandel“ an drei verschiedenen Orten der Stadt: im Bürgerhaus Mahndorf, im Bürgerhaus Obervieland und erstmalig in einem Einkaufszentrum, dem Hansa Carré im Stadtteil Hemelingen. Begleitet wurde die Ausstellung jeweils von Vorträgen und Filmvorführungen. Im Hansa-Carée konnten die Besucher*innen sogar einen Flugsimulator ausprobieren.

 

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Ist Online alles?

Chancen und Herausforderungen für Archive in Zeiten der Digitalisierung

Digitalisierung, Bereitstellung und Online-Publikation von Archivgut ist eine Herausforderung, der sich Archive in der Informationsgesellschaft stellen. Welchen Stellenwert hat hierbei Digitalisierung? Wie wirkt dieser technische Fortschritt im Alltag? Materialien können nachhaltig gesichert und ortsunabhängig genutzt werden und sind weltweit verfügbar. All das erfordert einen hohen personellen und materiellen Ressourceneinsatz. Digitalisierung ist keinesfalls eine Kostenersparnis wie so manche glauben. Kleinere Archive werden sichtbarer, deren Materialien stärker nachgefragt. Wie gehen diese mit solchen Anforderungen um? Welchen Nutzen können Archive aus Digitalisierungsprojekten wie dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv/DDF ziehen? Diesen und anderen Fragen geht die Veranstaltung im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse des Digitalisierungsprojektes von belladonna für das DDF nach. 

Grußwort: Julia Leiditz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Impuls zum Digitalen Deutschen Frauenarchiv, Berlin: Sabine Balke Estremadoyro, Geschäftsführerin des DDF

Auf dem Podium sind: 
Dr. Konrad Elmshäuser, Leiter des Bremer Stadtarchivs. 
Karina Garsztecka, Diplom-Archivarin im Archiv der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Dr. Birgit Kiupel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Digitalen Deutschen Frauenarchivs/DDF, Berlin
Prof. Dr. Karin Schwarz, Archivwissenschaftlerin an der Fachhochschule Potsdam.
Moderation: Sigrid Dauks, Diplom-Archivarin und Leiterin des Universitätsarchivs Bremen. 

Eintritt frei. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

Sonnenstraße 8, 28203 Bremen
Tel. 0421/703534
Email service(at)belladonna-bremen.de
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Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘

1942 wurde auf der Bahrsplate in Bremen-Blumenthal ein Lager der
Deschimag/AG Weser für ‚Ostarbeiter‘ , Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion,
errichtet. Spätestens ab 1943 wurde ein Teil des Geländes auch
als Lager für sowjetische und französische Kriegsgefangene genutzt.
Teile des Gesamtlagers wurden zur Unterbringung von Einheiten der
Kriegsmarine genutzt.
Von August 1944 bis Anfang April 1945 wurden die ehemals von sowjetischen
Gefangenen bewohnten Baracken als Unterkunft für KZ-Gefangene genutzt
(als eines der über 80 Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg – in
Bremen gab es 9 KZ Außenlager).
Seit 1983 wird am Volkstrauertag an diesem Ort an die Opfer von Krieg und
Gewaltherrschaft erinnert. Wir gedenken der Häftlinge in den Lagern des
Faschismus und den nach 1945 und in der Gegenwart verfolgten und
erniedrigten Menschen. Teilnehmer des 2. Workcamps Bremen
Marzabotto/Italien schufen 1985 die Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘-
gemeinsam mit Jugendlichen aus Ungarn und der Tschechoslowakei.
Im Sommer 2009 wurde auf der Gedenkstätte ‚Rosen für die Opfer‘ von
Schülern und Lehrern des Schulzentrums an der Alwin-Lonke-Straße die
Skulptur ‚Stein der Hoffnung‘ geschaffen. Mit Pflastersteinen der ehemaligen
‚Häftlingsstraße‘, die von der Bahrsplate zur Bremer Wollkämmerei führte,
wurde die Gedenkstätte als ‚Ort der Erinnerung und Begegnung‘ in würdiger
Form erweitert.

Auf der Gedenkstätte können Blumen niedergelegt und Rosenstöcke gepflanzt werden

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Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht

Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den 79. Jahrestag der Pogromnacht vom 9./10. Nov. 1938 gegen jüdische Mitbürger.

Veranstalter: Internationale Friedensschule Bremen
Beirat des Ortsamtes Vegesack
Evgl. Kirchengemeinde Alt-Aumund

Im Dezember 1942 verstarb Jacob Wolff, der letzte Vorsteher der Jüdischen Gemeinde
für Vegesack und Umgebung, an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager
Theresienstadt. Wie er verloren mehr als 70 jüdische Mitbürger aus Bremen-Nord ihr
Leben während der NS-Gewaltherrschaft.
Am 8. November 2007 wurde der Platz vor der Gedenkstätte in Aumund
‚Jacob-Wolff
Platz‘
benannt. Die Gedenkstätte auf dem Platz wurde von der Bildhauerin Clarissa
Dietrich neu gestaltet.

17:00 Wortbeiträge Gerd Meyer ‚Internationale Friedensschule Bremen
Dr. Jürgen Hartwig Beiratssprecher/Ortsamt Vegesack
musikalische Begleitung durch den Chor`CHORIGINELL`
Leitung: Wilhelm Torkel

Nach der Gedenkveranstaltung kann die vom Bremer Lehrer Rolf Rübsam gestaltete
Ausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde im Vegesack
besucht werden (im benachbarten Gemeindehaus der evgl. Gemeinde Alt-Aumund).

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Archivgespräch im Bürgerhaus

„Räte und ’sozialistische Republik‘ in Vegesack und im Kreis Blumenthal (1918 – 1921)“

Am 7. November 1918 versammelten sich bei Schichtbeginn etwa 3.500 Vulkanarbeiter in der Schiffbauhalle des Bremer Vulkan. Damit begann die sog. Novemberrevolution im heutigen Bremen-Nord. Etwa 20 aufständische Matrosen und Soldaten waren per Bahn von Bremen dazugekommen und bildeten einen Soldatenrat. Auf dem Vulkan, in der Bremer Wollkämmerei und in anderen Industriebetrieben wurden Arbeiterräte gewählt, und es wehten dort rote Fahnen. Am frühen Nachmittag strömten etwa 6.000 – 7.000 Frauen und Männer zum Sedanplatz.
Die Massenversammlung bestätigte einen „Arbeiter- und Soldatenrat für Vegesack und den Kreis Blumenthal“, der die Aufsicht über die Vegesacker Stadtverwaltung und das Blumenthaler Landratsamt übernahm.
Am 11. Januar 1919 folgten die Revolutionäre im „Wirtschaftsgebiet Vegesack“ dem Vorbild ihrer Bremer Genossen und riefen die „sozialistische Republik“ aus. Erhebliche politische Konflikte und Machtkämpfe waren die Folge.
In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar rückten Regierungstruppen ein und beendeten das Experiment mit Gewalt. Doch vor allem auf betrieblicher Ebene vermochten sich die Räte zu halten. Die Tätigkeit eines im Herbst 1919 gewählten Bezirksarbeiterrates, der die Sozialisierung vorbereiten sollte, lässt sich bis zum Sommer 1921 nachweisen.
Genau 99 Jahre nach Beginn der Revolution wird der Historiker Ulrich Schröder über deren Verlauf in Bremen Nord berichten.

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Zeitalter der Extreme

Das 20. Jahrhundert in Originaldokumenten – „Aus den Akten auf die Bühne“ bringt historische Quellen zum Sprechen!

Zwei Weltkriege, Flucht, Migration und Abschiebung, die „neue Frau“ in der Weimarer Republik, Unternehmenspleiten und Bankencrash, Frauen als Täterinnen und Opfer im Nationalsozialismus, die Last des kolonialen Erbes, Antikommunismus und Berufsverbote in der Zeit des Kalten Krieges…
Die szenischen Lesungen von Originaldokumenten laden zu einer Reise durch das Zeitalter der Extreme aus der Perspektive der Hansestadt Bremen ein.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der bundesweit einmaligen Kooperation zwischen Forschung, Lehre und Theater präsentiert die bremer shakespeare company alle bisherigen 11 Aufführungen von „Aus den Akten auf die Bühne“.

Alle szenischen Lesungen aus 10 Jahren vom 1. November bis 19. Dezember 2017. Die Lesungen finden z.T. an historischen Originalschauplätzen statt!

Tickets:
Telefon: 0421 – 500 333 (Mo-Fr 15-18 Uhr)
bremer shakespeare company
Ticketstand im Foyer der Stadtbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen
Di, Do, Fr 12-18 Uhr, Mi 13-18 (Pause: 14-15 Uhr), Sa 12-16 Uhr (durchgehend)
BTZ Bremer Touristik Zentrale, Tel. 0421 – 30 800 10
Nordwest Ticket, Weser-Kurier im Pressehaus, Tel. 0421 – 36 36 36

Preise:
13 € / erm. 6 €
Die Abendkasse öffnet 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.

Termine

Mittwoch, 1. November, 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz
Bremen: Eine Stadt der Kolonien?
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Petra-Janina Schultz, Erik Roßbander, Markus Seuß.
Die Lesung dokumentiert rund 100 Jahre koloniale Vergangenheit Bremens. Welche Interessen führten Männer und Frauen nach Afrika? Wie begegneten sie den Menschen in den Kolonien und auf welche Haltung trafen Afrikaner/innen in der Hansestadt? Wie veränderte sich Bremen nach 1919 durch den Verlust der Kolonien?

Freitag, 3. November, 19.30 Uhr im Schwurgerichtssaal, Landgericht Bremen
Grund der Ausweisung – Lästiger Ausländer“
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Michael Meyer, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß.
Die Behörden reduzierten in den 1920er Jahren die Biographie des Ausländers auf die „Lästigkeit“. Die Faktoren, mit denen „Lästigkeit“ konstruiert wurde: Kriminelle Delikte, politische Gesinnung, Rasse, unsittlicher Lebenswandel. Aus dem Blickwinkel der Betroffenen sind andere Lesarten möglich.

Mittwoch, 8. November, 19.30 Uhr im Wallsaal, Stadtbibliothek Bremen
Ich will Dir so ein bisschen die Wahrheit schreiben“
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger und Kathrin Steinweg.
Die Briefe des Bremer Kaufmanns und Bataillonsfotografen Hermann Gieschen (1902-1951) dokumentieren den Alltag und die verbrecherischen Aktionen des Bremer Polizeibataillons 105 in der Sowjetunion und den Niederlanden.

Montag, 13. November, 19.30 Uhr im Schwurgerichtssaal, Landgericht Bremen
Was verstehen wir Frauen schon von Politik?”
Entnazifizierung „ganz normaler“ Frauen in Bremen (1947-1951)
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Svea Auerbach, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Petra-Janina Schultz, Erika Spalke.
In der historischen Forschung wurde die Entnazifizierung von Frauen bislang wenig berücksichtigt. Wie erklärten und verteidigten Frauen ihr Handeln und wie wurden ihre Aktivitäten von den Spruchkammern bewertet?

Mittwoch, 22. November, 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz
Eine Stadt im Krieg: Bremen 1914-1918
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Christian Bergmann, Peter Lüchinger, Theresa Rose, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß.
„Plötzlich, wie über Nacht, ist das Gespenst eines Völkerkrieges zwischen den großen europäischen Nationen aufgetaucht. – Ein Weltkrieg. Weiß man, was das bedeutet?“ fragt am 28. Juli 1914 die Bremer Bürgerzeitung. Originaldokumente zeigen wie der Krieg in der Stadt allgegenwärtig ist und alle Bereiche des Lebens in Bremen durchdringt.

Donnerstag, 23. November, 19.30 im Theater am Leibnizplatz
Sonntag, 3. Dezember, 18.00 Uhr im Theater am Leibnizplatz
Dienstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz
Staatsschutz Treuepflicht Berufsverbot
(K)ein abgeschlossenes Kapitel der westdeutschen Geschichte
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Simon Elias, Peter Lüchinger, Erik Roßbander, Erika Spalke, Kathrin Steinweg.
Innere Sicherheit, Staatsschutz und Verfassungstreue sind zentrale Themen der öffentlichen Auseinandersetzung in den 1970er Jahren. Anhand von Dokumenten und Presseartikeln aus der Presse werden Ursachen und Folgen des Radikalenbeschlusses geschichtlich verortet.

Montag, 27. November, 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz
Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben
Vom Umgang mit „lästigen Ausländern“ in der Weimarer Republik

Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Michael Meyer, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß.
Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg begegneten weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft ablehnend: Lesung zum Umgang mit „lästigen Ausländern“ in den 1920er Jahren in Bremen.

Montag, 4. Dezember, 19.30 Uhr im Finanzamt Bremen/Haus des Reichs, Rudolf-Hilferding-Platz
Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie.
Der Konkurs der Nordwolle und die Bankenkrise 1931
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Michael Meyer, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß.
Die Brüder Lahusen, Gründer der Nordwolle, werden auf dem Höhepunkt ihrer Macht am 17. Juli 1931 verhaftet. Zwei Jahre lang ermittelt die Reichsanwaltschaft wegen Untreue und Betrugs, der Prozess endet im August 1933 mit Haft- und Geldstrafen. Die Lesung zeichnet auch den Weg von G. Carl Lahusen nach seiner Haftentlassung nach.

Dienstag, 5. Dezember, 19.30 Uhr im Finanzamt Bremen/Haus des Reichs, Rudolf-Hilferding-Platz
„Im Lager hat man auch mich zum Verbrecher gemacht“
Margarete Ries: Vom „asozialen“ Häftling in Ravensbrück zum Kapo in Auschwitz
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Peter Lüchinger, Michael Meyer, Petra-Janina Schultz, Erika Spalke.
Margarete Ries soll als Kapo im KZ Auschwitz mehrere Häftlinge erschlagen haben. Wie erklärte Margarete Ries ihr Handeln? Das Haus des Reichs, damals Sitz der US-Militärregierung für Bremen, ist der Originalschauplatz der Verhöre von Margarete Ries.

 Montag, 11. Dezember, 19.30 Uhr im Theater am Leibnizplatz
„Aus Gründen der inneren Sicherheit des Staates…“
Ausweisung, Verfolgung und Ermordung des Bremer Arbeiters Johann Geusendam (1886-1945)
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Svea Auerbach, Peter Lüchinger, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß.
Das Ausweisungsverfahren des Arbeiters Johann Geusendam beginnt noch im Kaiserreich (1909) und wird am Ende der Weimarer Republik (1931) vollzogen. Zwangsmigration, Verfolgung und Widerstand prägten das Leben Johann Geusendam. 1940 wurde er von der Gestapo verhaftet und durchlebte den Terror des NS-Strafsystems.

Montag, 18. Dezember, 19.30 Uhr im Schwurgerichtssaal, Landgericht Bremen
Wussten Sie, dass Ihre Tochter Herrenverkehr hatte?“
Der Fall Kolomak in Bremen
Einrichtung Text/Szene: Peter Lüchinger. Mit: Tim Lee, Peter Lüchinger, Petra-Janina Schultz, Markus Seuß, Erika Spalke.
Der größte Sittenskandal im Bremen der 1920er Jahre: der Prozess gegen die „Schustersfrau Elisabeth Kolomak“ wegen Kuppelei, begangen an ihrer 1924 verstorbenen Tochter Lisbeth, wurde im Juni 1927 eröffnet. Das Delikt der Kuppelei und der große Aufwand der Justiz – das passte für viele zeitgenössische Beobachter/innen nicht zusammen.

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Treffen AK Bremer Archive

Der Arbeitskreis Bremer Archive trifft sich das nächste Mal am 14. August 2018 um 15:30 Uhr im Lüttjen Museum Arsten.